Die Ausgangslage ist relativ klar und deutlich, denn während Unterhaching mit 27 Zählern nach erst 14 Partien mit zwei Zählern hinter dem jetzigen Relegationsteilnehmer Preußen Münster und drei Punkte hinter dem Aufsteiger in spe Arminia Bielefeld liegt, lauert Wacker Burghausen mit zwei Zählern weniger und einer Begegnung mehr dahinter. Für Wacker verlief die letzte Partie mit der 3:1-Heimniederlage gegen die Reserve des VfB Stuttgart äußerst ernüchternd, da man zuvor mit fünf Siegen in Serie gegen Teams wie die Stuttgarter Kickers, Hallescher FC, RW Erfurt, Heidenheim und dem Karlsruher SC auf sich aufmerksam machen konnte. Trotz des jüngsten Rückschlags ist das Selbstvertrauen im Team von Trainer Georgie Donkow durch die bisher so starke Saison mächtig angewachsen. Beim Gastgeber aus Unterhaching konnte man aufgrund der finanziellen Sorgen ebenfalls nicht mit solch einer starken Serie rechnen, da die Aufstiegsplätze für die junge Mannschaft auch weiterhin im Bereich des Möglichen sind. Viele junge Spieler im Kader, die bei 1860 München oder auch dem FC Bayern München und den Mannschaften aus der Region ausgebildet wurden, sorgen für einen taktisch disziplinierten und spielerisch erfrischenden Fußball. Zuletzt musste man sich mit einem enttäuschenden 2:2-Unentschieden gegen den Abstiegskandidaten RW Erfurt begnügen. Zuvor gab es nach einem starken Saisonbeginn wechselhafte Ergebnisse. Die Konstanz wird bei den Münchenern Vorstädtern schmerzlich vermisst.
Spiel:
Das Spiel dürfte ausgeglichen werden, da beide Teams auch vom Kader gleich s
tark besetzt sind. Viele Zweikämpfe und eine hohe Intensität dürfen die anwesenden Fans bei diesem Derby erwarten. Dazu meint Hachings Teamchef Manuel Baum im Gespräch mit dem „Merkur“: „Das kommt uns aber sicher entgegen, weil unsere Mannschaft von den Emotionen lebt“. Da Spannung und Emotionen in diesem Spiel garantiert sein werden und sich auch beide Kontrahenten den temporären Sprung auf einen Aufstiegsplatz erhoffen, wird mit einer ordentlichen Zuschauerzahl gerechnet. Baum drückt diesbezüglich seine Hoffnung in Worten aus, wenn er sagt: „Deswegen wäre es wichtig, dass viele Zuschauer kommen, damit die Mannschaft gepusht wird. Wir hoffen, mal wieder mehr Leute ins Stadion lotsen zu können.“
Es muss ehrlich eingeräumt werden, dass die Wacker-Elf deutlich mehr Erfahrung aufweisen kann, wenn man einen Vergleich zur jungen Haching-Elf anstrengen möchte. Der gewissenhafte Baum meint dazu: „Die Wacker-Spieler haben im Schnitt sechs Jahre mehr Erfahrung auf dem Buckel, das macht sich auch in den jüngsten Erfolgen mittlerweile bemerkbar. In dieser Liga kann das ausschlaggebend sein, aber wir wollen dagegen halten.“
Der 23-jährige Haching-Stürmer Dominik Rohracker versucht den Druck dieses Spiels ein wenig runterzufahren, indem er sagt, dass auch diese Begegnung „ein Spiel wie jedes andere auch. Wir werden einen Plan haben und den werden wir durchziehen“.
Größere Wertschätzung gegenüber seinem Team erwartet er auch, wenn er sagt: „Ich denke schon, dass Burghausen Respekt vor uns haben wird. Auch dort wird man registriert haben, dass wir trotz Rückschlägen immer noch da oben stehen.“ Ein ganz besonderes Spiel ist es für ihn zweifelsfrei, da er seine Spielpremiere gegen Wacker Burghausen erleben wird. Ein spezielles Spiel, da er in einem Dorf in der Nähe von Burghausen aufgewachsen ist, jedoch nie beim SV Wacker gekickt hat. Freudig teilt er mit: „Entweder war ich verletzt oder nicht im Kader. Jetzt ist es nach sechs Jahren also endlich soweit...“
Personal:
Aufstellung SpVgg Unterhaching: Riederer – Schwabl, Hofstetter, Drum, Odak – Thee, Welzmüller, Yilmaz, Willsch – Rohracker, Niederlechner
Aufstellung SV Wacker Burghausen: Aulbach – Strifler, Omodiagbe, Cinar, Schick – Eberlein, Ro. Schmidt – Holz, Mokhtari, M. Thiel - Luz
Fazit: Beide Teams sind gleichwertig. Vieles spricht für ein Unentschieden zwischen diesen beiden bayrischen Rivalen, die völlig überraschend im Aufstiegskampf mitmischen. Die Tagesform wird in diesem Match entscheidend sein.